Feuerwehr

Schwarzenbek

Silvesterstatistik

Samstag, 01.01.2005 12:55 von Jan Piossek

Zur Galerie, Bild anklicken

Zum Jahreswechsel ging es im Lauenburgischen stundenlang im wahrsten Sinne des Wortes heiß her. Vor allem die
Feuerwehrleute aus Mölln waren stundenlang im Einsatz, konnten unter anderem Silvester in der historischen Altstadt eine Brandkatastrophe durch einen Dachstuhlbrand gerade noch verhindern. In Klinkrade brannte Neujahr ein kombiniertes Wohn- und Wirtschaftsgebäude bis auf die Grundmauern nieder. In Geesthacht standen drei Tage lang immer wieder Altpapier- und Müllcontainer in Flammen. In Ratzeburg verlor eine Frau am Snnabend gegen 16 Uhr die Kontrolle über ihren Wagen und raste in den See am Königsdamm. Die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes musten mehrfach teilweise schwere Verletzungen durch unsachgemäßen Umgang mit Böllern versorgen.

Für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzenbek verlief der Jahreswechsel in diesem Jahr ebenso ruhig wie das gesamte vergangene Jahr. Am Neujahrstag gab es um 1.25 Uhr einen Einsatz:Am Körnerplatz stand ein Altpapier-Container in Flammen. Die Besatzung des Tanklöschfahrzeuges hatte den Brand schnell gelöscht. Einige Kameraden hatten bei Mineralwasser im Gerätehaus gefeiert. 2004 weist die Statistik 148 Einsätze aus. "Von großen Bränden wurden wir das ganze Jahr über zum Glück verschont, allerdings gab es viele schwere Unfälle, bei denen unser Einsatz erforderlich war", zog Wehrführer Martin Schröder eine erste Bilanz.

Der Silvestertag hatte im Kreisgebiet so ruhig begonnen, doch dann rissen gegen 16.20 Uhr die Melder die Retter der Feuerwehr Mölln aus der Ruhe: Der Dachstuhl des Fachwerkhauses an der Hauptstraße 93 stand in Flammen. "Als wir vor Ort waren, schlugen die Flammen meterhoch aus dem Dach", berichtete Wehrführer Willy Damm während der Löscharbeiten. Der Maschinist der Drehleiter brachte sein Fahrzeug auf der engen Straße vor dem Geschenkartikel-Laden in Stellung, die Kameraden der Tanklöschfahrzeuge bauten einen Löschangriff auf Damm: "Zum Glück handelte es sich um ein bereits saniertes Haus, keines, wo
seit hunderten von Jahren Gerümpel auf den Dacböden gelagert ist." Über die Leiter und durch fenster von direkt eng angebauten Häusern löschten die 50 Feuerwehrleute mit vier Strahlrohren. "Das war knapp", meinte Damm später. Polizisten und Rettungsassistenten hatten vor Eintreffen der Feuerwehr noch zwei Bewohner aus dem Haus gerettet. Nach drei Stunden war der Einsatz beendet. Den Schaden schätzte die Polizei auf mindestens 50000 Euro, die Ursache für den Großbrand ist noch unklar.

Böllernde Jugendliche sind dann kreisweit für kleinere Einsätze verantwortlich gewesen. "Es gab rund 15 Einsätze, die ganz offensichtlich mutwillig durch Feuerwerkskörper verursacht wurden", erklärte Peter Kunze, der Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes. Was schließlich gegen 0.40 Uhr ein Feuer auf dem Bauernhof an der Dorfstraße 11 in Klinkrade ausgelöst hat, ist noch unklar. Nachbarn entdeckten plötzlich hellen Feuerschein. Als die Feuerwehr alarmiert wurde, stand ein Teil des mehr als 100 Jahre alten Gebäudes bereits in Vollbrand, der Brand breitete sich rasend schnell aus. Auf dem Hof, im Hauptgebäude sind drei Wohnungen untergebracht, lebt ausgerechnet Klinkrades Wehrführer Reinhard Hansen, der aber wie alle Bewohner nicht zuhause war. "Ich war mit meiner Freundin auf einer Silvesterfeier in Oldesloe, als meine Schwester anrief und von dem Feuer berichtete", sagte am Sonnabend Timo Hansen, der Sohn des Wehrführers. "Das kann man im ersten Moment kaum glauben. Wir sind sofort los, aber als wir hier waren, stand alles in Flammen, berichtete er.

100 Feuerwehrleute waren am Neujahrstag stundenlang im Einsatz, um den Großbrand zu löschen. Unterstützung kam dabei von Möllner Feuerwehrleute, die mit der Drehleiter von oben in die Flammen löschen konnten. Das ausgebrannte Haus stürzte teilweise ein, der Schaden beträgt etwa 250000 Euro. "Wir sind erstmal bei Nachbarn untergekommen und müssen jetzt sehen, wie es weiter geht. Wir haben ja nichts mehr außer dem, was wir am Körper trugen, vom Haus und unseren Sachen ist nicht mehr viel übrig", sagte Timo Hansen. Während des Einsatzes verletzte sich ein Jugendlicher schwer, als er in Lauenburg einen Böller in eine Glasflasche steckte und anzündete. Die Explosion ließ die Flasche platzen, ein dicker Splitter schoss dem Jugendlichen in den Hals. Der Rettungsdienst vezeichnete in den drei ersten Stunden des neuen Jahres rund 30 Einsätze.

Für die Polizei gab es vor allem Anzeigen wegen Sachbeschädigungen zu bearbeiten. Zerfetzte Briefkästen, angebrannte Autos und Gartenpforten. "Aber sonst nichts ungewöhnliches"", bilanzierte ein Beamter der Ratzeburger Leitstelle. Ungewöhnlich war hingegen am Neujahrstag ein Unfall auf dem Ratzeburger Königsdamm: Einer Frau aus Stockelsdorf geriet ihr Automatik-Wagen
außer Kontrolle, sie kam von der Straße ab und versank mit ihrem Wagen im See. Die Frau konnte sich leicht verletzt selbst retten, ihren Wagen mussten Taucher der Feuerwehr und Mitglieder vom Technischen Hilfswerk bergen.

 

© 1883 - Freiwillige Feuerwehr Schwarzenbek. Alle Rechte vorbehalten.

KONTAKT & ANFAHRT DATENSCHUTZ IMPRESSUM
Mausklick deaktivieren